Joseph Victor von Scheffel                  Der Rheinfall

1826 – 1886

Zum hohen Randen trägt der Wind ein Brausen,

Durch hohlzerspülten Stromgrunds weite Bogen

Kommt voll und breit ein Flutenschwall gezogen

Und stürzt sich tosend durch die Felsenklausen.

 

Das sind die Donner Gottes, die hier sausen,

Das ist, milchweiß, ein Schaumgestieb’ der Wogen,

Von Irisglanz neunfarbig überflogen

Der Fall des Rheins im Tale von Schaffhausen.

 

Im Mondenschein wirst du sein Bild betrachten

Vom Hotel Weber und dort übernachten...

Wo Wasser schäumt, will auch der Schaumwein knallen,

 

Und schrilles Pfeifen hörst du jenseits schallen:

Glutroten Augs zischt durch des Bergschachts Tiefe

Der Neuzeit Drache, die Lokomotive.